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Neurodivergente Kinder und ihr Essverhalten - warum Akzeptanz wichtig ist

Viele Eltern kennen es: Das eigene Kind isst gefühlt immer das Gleiche – Nudeln ohne Soße, bestimmte Cracker oder einen speziellen Joghurt. Gerade neurodivergente Kinder, haben oft ein stark eingeschränktes Essrepertoire. Hier spricht man von Safefood: Lebensmitteln, die für das Kind sicher sind.

Was bedeutet Safefood?

Safefood sind Nahrungsmittel, die für Kinder verlässlich schmecken, sich gleich anfühlen und keine Überraschungen bergen. Sie geben Sicherheit in einer Welt, die durch Reize manchmal überwältigend wirkt. Für viele neurodivergente Kinder sind diese Lebensmittel keine „Marotte“, sondern ein wichtiger Anker im Alltag.

Warum Esszwang schadet

Wenn Eltern versuchen, Safefood einzuschränken oder ihr Kind zwingen, etwas Neues zu probieren, kann das großen Stress auslösen. Das Kind verliert Vertrauen, Mahlzeiten werden zum Kampf – und langfristig kann Essen mit Angst verknüpft werden.

Warum Akzeptanz so wichtig ist

  • Sicherheit stärken: Wenn das Kind seine Safefoods bekommt, fühlt es sich gesehen und geschützt.

  • Entspannung am Tisch: Ohne Druck kann Essen wieder eine angenehme gemeinsame Zeit sein.

  • Raum für Entwicklung: In einem sicheren Rahmen wagen Kinder eher kleine Schritte in Richtung neuer Speisen.

Praktische Tipps für Eltern

  • Biete Safefoods ohne schlechtes Gewissen an – sie sind wichtig und richtig.

  • Stelle neue Lebensmittel in ruhigen Momenten unverbindlich daneben, ohne Erwartungsdruck.

  • Feiere kleine Fortschritte: ein Blick, ein Anfassen, ein erstes Probieren sind schon Erfolge.

  • Achte auf Abwechslung innerhalb der akzeptierten Auswahl (z. B. verschiedene Nudelformen oder Obstsorten, die deinem Kind vertraut erscheinen).

  • Hol dir Unterstützung, wenn du dir Sorgen um die Nährstoffversorgung machst – Ernährungsberatung oder Ergotherapie können wertvolle Begleiter sein.

Zusammengefasst

Safefoods sind kein „Problem“, sondern ein Schutzmechanismus neurodivergenter Kinder. Wenn Eltern diesen besonderen Zugang zum Essen respektieren, schaffen sie Vertrauen und Gelassenheit. So entsteht langfristig die beste Grundlage dafür, dass Kinder von sich aus neugierig werden und Neues ausprobieren – Schritt für Schritt, im eigenen Tempo.

 
 
 

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